#38 Sachbezüge - 4 Räder für ein Gehalts-Halleluja

Shownotes

Sachbezüge gibt es unter anderem für Privatnutzung des arbeitgebereigenen KFZ, Dienstwohnung, KFZ-Abstell- oder Garagenplatz, Mobiltelefon, Personalrabatte, PC Überlassung sowie Zinsersparnisse bei Arbeitgeberdarlehen und Gehaltsvorschuss, um die Wichtigsten zu nennen.

Wie sieht der Vorteil gegenüber einer Gehaltserhöhung konkret aus? Das lässt sich am besten am Beispiel der KFZ-Nutzung aufzeigen. Das Auto ist ja quasi die Heilige Kuh der Arbeitnehmer.

Der monatliche Sachbezugswert beträgt 2 % der tatsächlichen Anschaffungskosten des KFZ. Maximal ist pro Monat ein Betrag von 960 EUR anzusetzen (dies entspricht 2 % von 48.000 EUR Anschaffungskosten); dies unter der Voraussetzung, dass im Jahr 2022 der CO2 Emissionswert mit 135 g/km überschritten wird.

Der Sachbezugswert beträgt hingegen nur 1,5%, maximal 720 EUR pro Monat für schadstoffarme KFZ. Also jene die im Jahr 2022 den maximalen CO2-Emissionswert von 135 g/km nicht überschreiten.

Wo finden Sie diese Werte? Diese Werte sind dem Zulassungsschein oder dem Typenschein zu entnehmen.
Als Anschaffungszeitpunkt bei Neufahrzeugen gilt der Zeitpunkt der Erlangung des wirtschaftlichen Eigentums (Schlüsselübergabe). Bei Gebrauchtfahrzeugen wird auf den Zeitpunkt der erstmaligen Zulassung abgestellt.

Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von Null (Elektrofahrzeuge, Fahrräder, E-Krafträder, wie z.B. E-Bikes, E-Mofas, E-Squads, E-Roller) sind gänzlich vom Sachbezug befreit.

Achtung: Hybridfahrzeuge sind nicht befreit!

Was ist, wenn gar nicht so viel mit dem Auto dienstlich gefahren wird?

Wird der Dienstwagen nachweislich im Jahresdurchschnitt nicht mehr als 500 km monatlich (bzw. 6.000 km pro Jahr) für Privatfahrten (einschließlich Fahrten Wohnung – Arbeitsstätte) benützt, beträgt der Sachbezugswert jeweils die Hälfte (Nicht-schadstoffarme Fahrzeuge: 1% max. 480 EUR; schadstoffarme Fahrzeuge: 0,75 % max. 360 EUR).

Was ist die Grundlage für die Bewertung des Sachbezuges?

Bemessungsgrundlage für Neufahrzeuge sind die tatsächlichen Anschaffungskosten des Firmenfahrzeuges inkl. NOVA und USt (auch wenn der Arbeitgeber einen Vorsteuerabzug geltend machen kann), abzüglich allfälliger Rabatte. Kosten für Sonderausstattung (z.B. eingebautes Navigationsgerät) zählen zu den Anschaffungskosten, nicht jedoch, wenn dies ein eigenständiges Wirtschaftsgut darstellt (z.B. ein tragbares Navigationsgerät).

Bei Gebrauchtfahrzeugen – auch für sehr alte Kraftfahrzeuge - sind für die Sachbezugsbewertung der Listenpreis und die CO2-Emissionswertgrenze im Zeitpunkt der erstmaligen Zulassung maßgeblich.

Bei neuen Leasingfahrzeugen ist der Preis incl. NOVA und USt maßgeblich, der der Berechnung der Leasingrate zugrunde gelegt wurde.

Gilt das auch bei Privatnutzung eines Vorführwagens für Mitarbeiter eines Autohauses? Für KFZ-Händler gilt bei der Privatnutzung eines Vorführwagens der Dienstnehmern zur Verfügung gestellt wird, dass die tatsächlichen Anschaffungskosten, zuzüglich Umsatzsteuer und NOVA, erhöht um 15% als Berechnungsbasis für den Sachbezugswert anzusetzen sind.

Und was passiert, wenn der Dienstnehmer das Firmenfahrzeug kaufen will?

Wird das Firmenfahrzeug an den Dienstnehmer zu einem billigeren Preis verkauft, als bei einem Verkauf an einen fremden Käufer zu erzielen wäre, liegt ein steuerpflichtiger Vorteil aus dem Dienstverhältnis vor. Dieser errechnet sich aus dem Unterschied zwischen dem Verkaufspreis an den Dienstnehmer und dem Mittelwert aus Händler-Einkaufspreis und Händler-Verkaufspreis lt. EUROTAX-Liste.

Die KFZ-Nutzung ist eine von vielen Sachbezügen. Wenn Sie dazu noch Fragen haben, wenden Sie sich einfach an die Fidas-Expertinnen und Experten.

Der Podcast der fidas Steuerberater Österreich. Mit News zu Wirtschaft, Steuern und Recht. Kurz und knackig in 5 bis 7 Minuten präsentiert. www.fidas.at

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